Videos vs. Texte – Was verwenden wir wofür?

„video killed the radio star“ Es ist lange her, dass sich Video den Radiostar vorgenommen hat. Heute geht es in die nächste Runde und es vergeht kaum ein Tag an dem ich keinen Satz wie „Da muss unbedingt ein Video hin“ oder „Texte will doch keiner lesen“ höre…oder lese.

In einer Facebook Gruppe in der ich gelegentlich etwas schreibe und mehr oder weniger regelmäßig verfolge, was andere Menschen dort kundtun, wurde ebenfalls auf dieses Thema eingegangen. Es wurde dort die Frage gestellt, was wir persönlich besser finden. Einen Text zu lesen oder ein Video anzusehen. Daraufhin habe ich mir selbst das erste Mal ganz bewusst Gedanken gemacht, was ich denn nun eigentlich besser finde. Erst einmal musste ich daran denken, wie oft ich ein gepostetes Video oder ein Unternehmensvideo starte und es dann nach relativ kurzer Zeit wieder abreche, weil es mich entweder langweilt oder weil die für mich interessanten Informationen nicht zu mir finden. Beim Erfassen eines Textes bin ich schneller und komme schneller auf die für mich relevanten Inhalte.

Soviel zu meinen ersten Gedanken und  der daraus resultierenden Antwort „Lieber lese ich einen Text.“ Auf der anderen Seite ist ein Text selten dazu in der Lage Stimmung, Atmosphäre oder einen persönlichen Eindruck von einer Person so perfekt abzuliefern wie ein Video. Eindrücke von einer Veranstaltung, das Verhalten eines für mich spannenden Geschäftspartners oder die spontane Komik eines Ereignisses, kann ein Text mir nicht so nahe bringen, wie ein Video. Warum sehe ich dann ständig Videos, deren Ende ich nicht erlebe, da mich die Inhalte recht bald nach dem Start verloren haben?

An welchen Stellen und für welchen Zweck macht es wirklich Sinn ein Video zu drehen? Besser ein schlechtes Video als einen Text? Oftmals habe ich das Gefühl, dass dieses Motto für recht viele von uns gilt. Nur weil wir alle eine recht passable Kamera in Form unseres Smartphones mit uns führen, sind die meisten leider nicht dazu in der Lage einen professionellen Film zu drehen. Weil ich ein Skalpell halten kann bin ich doch auch kein Chirurg! Ich schweife zwar ein wenig ab, aber ich möchte an dieser Stelle dafür plädieren doch bitte für professionelle  Zwecke auch professionelle Filme zu verwenden oder einen Amateurfilm mit so viel Charme zu drehen, dass es Spaß macht diesen anzusehen.

Zurück zum eigentlichen Thema. Text oder Video? Ist die Trennung beziehungsweise Entscheidung wirklich so einfach? Texte für Informationen und Videos für Emotionen? Seit ich darauf achte, habe ich festgestellt, dass ich selbst in sozialen Netzwerken öfter auf Textbeiträge, als auf Filme klicke. Bin ich ein Einzelfall oder vielleicht einfach alt? Mich würde interessieren, wie andere das Thema erleben.